Critical Mass in Dachau im Frühlingserwachen

30 Radler:innen machen mit ihrer bloßen Teilnahme am Verkehr auf das einfachste Mittel für die Verkehrswende aufmerksam: Das Fahrrad.

Als Norbert Bandt die Warnwesten ausgehen, die er zum Verleihen mitgebracht hat, markiert dies auch einen Wendepunkt: Mit 30 Radler:innen schließen sich der Critical Mass an diesem Freitag-Abend so viele Unterstützer:innen an, wie schon lange nicht mehr. Man spürt Aufbruchsstimmung.

Seit Jahren bemüht sich Norbert Bandt aktiv um die Critical Mass in Dachau, ein Treffen von Fahrradfahrenden, die durch das bloße Radeln durch die Stadt alle übrigen Verkehrsteilnehmer:innen darauf aufmerksam machen, dass es eben nicht nur automobilen Verkehr gibt, auf den Rücksicht genommen werden muss: Beim Fahren durch die Stadt, genauso wie bei der Planung und dem Ausbau der Infrastruktur.

Radfahrer:innen gehören in einem vom motorisierten Individualverkehr überprägten Verkehrsbild zusammen mit Fußgänger:innen grundsätzlich zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern. Die Wahrnehmung jedoch wird auch in Dachau bestimmt durch Autos, von denen immer mehr und immer schwerere durch die Stadt bewegt werden – und dabei häufig eine gesundheitliche und auch viel zu oft noch eine tödliche Gefahr für die weniger geschützten Verkehrsteilnehmer:innen darstellen.

Wer einmal in Städten unterwegs war, die sich seit Jahrzehnten um den Radverkehr bemühen, weiß, dass unsere Auto-geprägte Wahrnehmung zwar die häufigste ist – nicht aber die einzig denkbare. Und schon gar nicht die eleganteste.

Städte wie Kopenhagen, Amsterdam oder Utrecht tun sehr viel dafür, um Menschen dazu zu bringen, das Auto zu Gunsten des Fahrrads stehen zu lassen: Das Rad ist hier für die Bürger:innen schlicht das praktischste Mittel, um von A nach B zu gelangen.

Für eine konsequente Entwicklung in diese Richtung sammeln sich deshalb auch weiterhin regelmäßig Radfahrer:innen: Jeden letzten Freitag im Monat, um 18 Uhr vor dem Fahrradparkhaus am Dachau Bahnhof. Die Gruppe wird im Übrigen seit zwei Monaten auch durch freundliche Polizeibeamt:innen begleitet!